Kundgebung gegen den Veteranentag
15.06. ab 12 Uhr
Kreuzung Poststraße/Neuer Wall
Dieses Jahr soll zum ersten Mal seit 1945 in Deutschland der Veteranentag gefeiert werden. Da Männlichkeit und Kriegserfahrung heute für den Helden- (Veteranen) Status nicht reichen, wird im Beschluss des Bundestages für den Veteranentag festgehalten: „Als Staatsbürgerinnen und Staatsbürger in Uniform setzen sich unsere Soldatinnen und Soldaten alltäglich in ihrem herausfordernden Dienst für Freiheit, Frieden und die Wahrung der Menschenrechte ein. In ihren Einsätzen leisten sie einen wichtigen Beitrag für den Frieden weltweit und für unsere gemeinsame Sicherheit. Die Bundeswehr ist seit 1959 in mehr als 50 Ländern im Auslandseinsatz gewesen.“
Zur Erinnerung, weder im Irak, Afghanistan, auf dem Balkan oder in Mali ging es um Freiheit, Frieden oder die Menschenrechte. Diese Kriege wurden wesentlich für den Ausbau geopolitischer- und wirtschaftlicher Interessen des Westens geführt. Dementsprechend wird das größte Leid an der Zivilbevölkerung verbrochen, nicht nur im Krieg, sondern auch durch die massiven Folgen der Zerstörung des Krieges. Beispielsweise wurde die Zahl an Kinderkrebserkrankungen in Teilen des Iraks durch den Einsatz von Uran Munition durch die USA und England verdreifacht. All das geschieht nicht für hohe Werte und sowieso gibt es im Krieg keine Helden, geschweige denn eine „gute“ und eine „böse“ Seite. Die einzige richtige Seite ist die der Kriegsverräter, welche wir nach mehreren Jahrhunderten Kämpfen für die Überwindung des Krieges auf hohem Niveau wahrnehmen können.
Den Krieg zu verraten, das heißt die Verwirklichung der UN-Charta, die im Grundsatz davon ausgeht „künftige Geschlechter vor der Geißel des Krieges zu bewahren“ und „den sozialen Fortschritt und einen besseren Lebensstandard in größerer Freiheit zu fördern.“ Dazu gehört auch das Gewaltverbot in den internationalen Beziehungen, das heißt der Verpflichtung aller Staaten Kriegen vorzubeugen und die diplomatische Lösung immer der militärischen vorzuziehen.

Das heißt Universitäten, die zivil gestaltet sind und Wissenschaften, die zur Verringerung des Übels weltweit beitragen. Schulen, in denen wir lernen emanzipiert alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens zu verbessern, egalitär statt rassistisch, Menschenfreundlich statt Konkurrenzhaft. Das heißt ein Gesundheitswesen nicht als erweitertes Feldlazarett, sondern für die allseitige Gesundung des Menschen.
Das heißt auch die Kampfansage gegen die Bedingungen des sozialen Elends weltweit. Laut Oxfam 2024 würden alleine 2,9 Prozent der jährlichen Militärausgaben der G7-Staaten von damals insgesamt 1,2 Billionen Dollar ausreichen, um den Hunger in der Welt zu beenden und einen fairen Anteil zur Lösung der sogenannten Schuldenkrise im Globalen Süden zu bezahlen.
Wir brauchen keine Helden (Muskelprotze an der Front und brave Frauen am Herd), sondern den klug engagierten Kampf der vielen für die Realisierung von weltweitem Frieden, sozialer Gleichheit und Solidarität, dabei kommt es auf jeden an und jeder ist gebraucht!